Hyperphenylalaninämie umfasst verschiedene klinische Entitäten, darunter die Phenylketonurie (PKU), die durch eine Anreicherung der Aminosäure Phenylalanin im Organismus verursacht werden. Auslöser ist ein Mangel an Phenylaninhydroxilase und Tetrahydrobiopterin (in einer kleineren Anzahl von Fällen) aufgrund genetischer Mutationen.
Die klassische Form von Phenylketonurie ist gekennzeichnet durch verschiedene Krankheitsbilder des Gehirns wie etwa Mikrozephalie, Epilepsie, tiefgreifende intellektuelle Veränderungen sowie Verhaltensauffälligkeiten [1]. Tremor und Störungen des Bewegungsapparates wie etwa Hemiplegie und Paraplegie können ebenso auftreten [2]. Überschüssiges Phenylalanin kann Veränderungen der Haut zur Folge haben (Ekzem, verminderte Pigmentation von Haut und Haar, veränderter Körpergeruch) [1]. Psychiatrische Symptome wie Depression, Angstzustände und Phobien können sich zu einem späteren Zeitpunkt entwickeln [1].
Das Auftreten von schweren neurologischen Schäden in der frühen Kindheit kann einen Hinweis auf Hyperphenylalaninämie darstellen. Eine eingehende Anamnese und körperliche Untersuchung sind notwendig, um die klinischen Symptome zu bewerten. Besondere Aufmerksamkeit gilt der Familiengeschichte und dem Beginn der Symptome. Um die Diagnose zu bestätigen, werden die Phenylalanin-Werte im Blut gemessen. Auf Basis dieser Ergebnisse wird das Vorliegen von Phenylketonurie (> 1000 µmol/L) oder nicht-PKU Hyperphenylalaninämie (120-1000 µmol/L) bestimmt [1] [3]. Zusätzlich kann ein Belastungstest mit BH4 durchgeführt werden, um eine BH4-assoziierte Hyperphenylalaninämie zu festzustellen [1]. Genetische Tests zeigen die exakte Mutation, die für die Erkrankung verantwortlich ist [1].